Chile
Sicherheitshinweis vom Auswärtigen Amt: Stand: 08.07.2014 Unverändert gültig seit: 03.07.2014 Landesspezifische Sicherheitshinweise Chile ist grundsätzlich ein weitgehend sicheres Reiseland. Es gilt aber Folgendes zu beachten: Im ganzen Land kommt es immer wieder zu Demonstrationen bzw. (auch gewaltsamen) Ausschreitungen im Zusammenhang mit innenpolitischen Auseinandersetzungen (u.a. um die Bildungspolitik, den Bau von Staudämmen, oder Forderungen der indigenen Bevölkerung). Reisende sollten sich von eventuellen Protest- und anderen gewaltsamen Aktionen im Land fernhalten, ggf. Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter aufnehmen und die weitere Entwicklung in den Medien bzw. vor Ort verfolgen. Ausländern, die sich an den Demonstrationen beteiligen und/oder in ihrem Umfeld festgenommen werden, droht die Abschiebung. In der Umgebung von Temuco (VIII. und IX. Region) kommt es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen durch Mapuche-Indigene, gelegentlich werden dort auch Fahrzeuge angegriffen und Fernstraßen gesperrt. Die Polizei rät, nachts (20 bis 8 Uhr ) keine Fernstraßen in der IX. Region und Umgebung zu befahren. Besucher sollten aufmerksam sein, sich zu Fuß möglichst nicht allein und vor allem auch nicht nachts bewegen und sich bei Übergriffen defensiv verhalten. Der Besuch ärmerer Wohnviertel ohne ortskundige Begleitung sollte vermieden werden. Kriminalität In ganz Chile - insbesondere in der Innenstadt und dem Stadtteil Bellavista von Santiago, sowie in Valparaíso, Viña del Mar, Calama, San Pedro de Atacama, Temuco, Pucon - kommt es regelmäßig zu Rucksack- und Taschendiebstahl bei Touristen, mittlerweile leider auch häufig unter Gewaltanwendung. Die Täter verwenden auch sog. K.O.-Tropfen bzw. Nervengifte, die die Opfer für mehrere Stunden außer Gefecht setzen. Auch Einbrüche in Mietwagen sind keine Seltenheit mehr. Zunehmend kommt es auch zu Überfällen auf wartende PKWs an Kreuzungen und Ampeln. Die Täter schlagen die Autoscheibe ein, um z. B. Taschen vom Beifahrersitz zu entwenden. Taschen und Wertgegenstände sollten möglichst an einem von außen nicht sichtbaren Ort verstaut werden. Insgesamt ist große Vorsicht geboten. In Busbahnhöfen, an öffentlichen Plätzen (auch am Strand), in Restaurants, Cafés und Supermärkten sowie bei Metrofahrten sollte man sein Gepäck bzw. persönliche Habe nicht aus den Augen lassen. Insbesondere Reisepässe, Führerscheine, Flugtickets und Geld/ Kreditkarten sollte man im Hotel verschließen oder sicher am Körper tragen. Erdbeben/Vulkanausbrüche Chile ist ein erdbebengefährdetes Land. Es muss in Chile immer mit unvorhersehbar einsetzender tektonischer und vulkanischer Aktivität gerechnet werden. Ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala hat am 1. April 2014 den Norden Chiles (Regionen Arica y Parinacota, Tarapacá und Antofagasta) erschüttert. Das Beben hatte sein Epizentrum im Pazifik, 89 km südwestlich von Cuya. Nach Angaben des chilenischen Innenministeriums sind 6 Menschen durch das Erdbeben zu Tode gekommen. Starke Nachbeben haben den Norden Chiles seitdem erschüttert, weitere Nachbeben sind nicht auszuschließen. Es wird deshalb geraten, sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut zu machen. Weitere Hinweise unter Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://bib.gfz-potsdam.de/pub/schule/merkblatt_erdbeben_0209.pdf Auf der Website der Katastrophenschutzbehörde Onemi finden sich ständig aktualisierte Informationen unter Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.onemi.cl. Am 27. Februar 2010 wurde Chile von einem schweren Erdbeben der Stärke 8,8 mit Epizentrum auf der Höhe von Concepción erschüttert. Insbesondere durch den nachfolgenden Tsunami war das Ausmaß der Opfer und Schäden beträchtlich. In den letzten Jahren waren insbesondere folgende Vulkane aktiv: -Vulkan Llaima im Nationalpark Conguillío in der Región de la Araucania (häufige Ausbrüche, zuletzt 2008 und 2009) -Vulkan Chaitén in der Región de los Lagos (letzter Ausbruch 2008) -Vulkan Puyehue in der Región de los Riós (letzter Ausbruch 2011) -Vulkan Lascar in der Región de Antofagasta (vermehrte vulkanische Aktivität Ende 2011) -Vulkan Hudson in der Región de Aysén (vermehrte vulkanische Aktivität Ende 2011) -Vulkan Copahue in der Región de Bío-Bío (befürchteter Ausbruch im Mai 2013) Gefährdung durch Landminen Während der Militärregierung wurden im gesamten Grenzgebiet zu den Nachbarstaaten, an verschiedenen kleineren Inseln in der XII. Region sowie in der V. Region (Sector San Antonio âEuro“ Tejas Verdes) fast zweihunderttausend Landminen verlegt. Die chilenische Regierung hat bereits vor mehreren Jahren die Räumung dieser Landminen veranlasst. Die Räumung ist an der Grenze zu Argentinien nahezu abgeschlossen, kommt aber im Norden und insbesondere an der Grenze zu Peru nur langsam voran. Aufgrund schwerer Regenfälle im Februar 2012 wurden zahlreiche Minen im Küstenbereich an der Grenze zu Peru an die Strände geschwemmt. Auf den öffentlichen Straßen und Wegen wurden die Landminen geräumt. Allerdings ist die Kennzeichnung der Minenfelder ist nicht flächendeckend sichergestellt bzw. in unwegsamem Gelände nicht vorhanden. Insbesondere in abgelegenen Gegenden sollten Reisende sich in diesen Gebieten nur auf befestigten Straßen und Wegen bewegen. |